Basiswissen: Alles Werbung oder was? | Teil 1

Nov 29,2020 at 07:16 pm By System

Ganz egal ob es sich um einen Blog, ein Online Magazin oder einfach eine redaktionell begleitete Seite handelt – früher oder später beschäftigt sich nahezu jeder Webseitenbetreiber mit dem Thema „Monetarisierung“. Wie lässt sich der digitale Content zu Geld machen, welche Vergütungsmodelle gibt es? Und vor allem welche Vorteile und welche Nachteile bringen die einzelnen Möglichkeiten mit sich.

Grundsätzlich gilt die Faustregel: Wo es ein Publikum und Interessenten gibt, dort tummeln sich auch unterschiedliche Werbetreibende. Viele Werbeformate lassen sich miteinander zu Kampagnen kombinieren, andere Werbemaßnahmen stehen ganz für sich allein.    


Banner | AdSense, AdButtler und co.
Die wohl bekanntestes Form der Online-Werbung sind Banner bzw. Werbeanzeigen, die meistens in der Seitenleiste, aber auch gerne mal mitten im Text untergebracht werden. Es gibt schier unzählige Anbieter für Banner, die eine Direktvermarktung nach Advertiser, Themengruppen oder ganz individuellen Kriterien anbieten. Manche globalen Unternehmen wie Corsair setzen auf zentrale Lösungen für das Ausspielen der Werbung, die alle relevanten Märkte abdecken – beispielsweise AdButtler. Mit AdSense hat der Suchmaschinengigant Google bzw. das Mutter-Unternehmen Alphabet praktisch einen Standard etabliert, wenn es um interessenbezogene Banner-Werbung geht.

Durch eine penetrante Platzierung der Werbeanzeigen, haben Banner mittlerweile einen äußerst schlechten Ruf und werden von vielen Tools und Browser-Erweiterungen blockiert. Dadurch sinken Einnahmen deutlich und Lösungen wie AdSense entwickelt sich zu einem Beifang-Geschäft.

Werbung auf dem New York Time Square (C) Pexels


Video Ads | Pre-, Mid- und End-Rolls & YouTube Ads, AdRolls
Video-Inhalte gehören für viele Online-Magazine und Blogs zum gängigen Repertoire. Dank Plattformen wie YouTube, Twitch sowie länderspezifischer Anbieter, hat sich sogar abseits von klassischen Webseiten eine Community etabliert, die regelmäßig Bewegtbildinhalte statt niedergeschriebenem Content konsumieren. Die wachsende Zielgruppe ist für Werbetreibende besonders interessant, da Werbung – je nach Plattform und Format – zwangsweise ausgespielt und so garantiert gesehen wird.

Diesen Umstand nutzen manche Webseitenbetreiber aus und binden Videos in ihre Inhalte ein, die automatisch starten und damit auch die Werbung „ungefragt“ ausspielen. Auch hier gibt es Tools und Browser-Erweiterungen, die das unterbinden. Viel wichtiger ist jedoch die Tatsache, dass solche Autoplays die Reputation einer Webseite im Auge des Nutzers drastisch untergraben und sich negativ auf das allgemeine Konsumerlebnis auswirken. Das hat wiederum zur Folge, dass Besucher solche Seiten langfristig meiden und auch hier die Werbeeinnahmen sinken.

Bei Videowerbung sind zwei Formate zu unterscheiden: Zum einen wären das Ads Overlays, die vor, während oder nach dem Video eingeblendet werden und beispielsweise im Falls von YouTube nach einigen Sekunden übersprungen werden können. Andere Plattformen setzen auf kurze Videoclips, die eine feste Abspiellänge haben und nicht übersprungen werden können. Diese Werbung basiert meistens auf den individuellen Interessen des Zuschauers und setzt oft ein entsprechendes Cookie voraus.

Die zweite Werbeform sind fest in die Videos integrierte Werbeclips, die entweder durch den Werbetreibenden bereitgestellt oder durch den jeweiligen Creator angefertigt werden. Letztes ist vorzuziehen, da die Werbebotschaft authentisch und individuell für die Zuschauerschaft zugeschnitten ist. Außerdem können die Werbeclips nur vorgespult, aber nicht übersprungen werden.


Advertorials | Anbieterspezifisch
Für Unternehmen sowie für PR- und Marketing-Agenturen stellen Advertorials eine sehr lukrative Möglichkeit dar, Produkte indirekt zu bewerben. In redaktionell aufbereiteten Texten werden dann ausgewählte Funktionen vorgestellt und deren Nutzen beispielhaft aufgeführt. Trotz ihres Werbecharakters haben diese Inhalte einen echten Mehrwert für potentielle Käufer bzw. Nutzer des beworbenen Produktes, da sie detailliert auf die spezifischen Eigenschaften eines Produktes eingehen und realistische Einsatzszenarien abbilden. Für den Blog- bzw. Webseitenbetreiber lohnen sich Advertorials auch aus dem SEO Gesichtspunkt, da exklusive Inhalte angeboten werden. Das kann in einer besseren Platzierung bei der Suche nach dem jeweiligen Produkt resultieren.

Oft werden Advertorials mit Gewinnspielen oder anderen begleitenden Kampagnen verknüpft und begleiten den Marktstart von neuen Produkten. Diese Werbeform hat – abseits von Pre-, Mid- und End-Rolls die längste Lebensdauer aller klassischer Werbeformen.


Affiliate Marketing | Amazon, Gearbest, Awin und co.
Anders als beispielsweise Banner-Werbung, hat Vermittlungsmarketing die Meinung des Content Creators über ein Produkt im Fokus, nicht die des Werbetreibenden. Mit der Vorstellung oder Empfehlung des Produktes geht auch das Setzen eines oder mehrere Links einher, bei dem im Falle eines gültigen Vertragsabschlusses, der Vermittler eine kleine Provision erhält. Diese wird vom Verkäufer bezahlt und ist für den Käufer zu keinem Zeitpunkt mit Mehrkosten verbunden.


Affiliate Marketing ist in nahezu jeder Branche zu finden, durch große Online Retailer wie Amazon und Alibaba ist das Vermittlungsmarketing als lukrative Einnahmequelle in den Fokus vieler Blogger und Online Magazine gerückt. Dass Affiliate Marketing auch ohne eigener Webseite funktioniert, zeigen eindrucksvoll Influencer, die abseits von gebuchten Kampagnen in ihren Steams und Feeds Produkte vorstellen und anpreisen.

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